Geschichte von Selen (Selenium)
Man schrieb das Jahr 1817, als der 21-jährige schwedische Chemiker Jöns Jakob Berzelius im Schlamm von Bleikammern einer Schwefelsäurefabrik ein neues Halbmetall entdeckte. Und weil der Schlamm zufällig auch Tellur (Tellus = lateinisch Erde) enthielt, taufte Berzelius seine Neuentdeckung auf den griechischen Namen „Mond“: Selen. Knapp 100 Jahre nach dieser kleinen Sensation wurde Selen kommerziell eingesetzt, um Glas zu entfärben.
Geschichte der Anwendungsgebiete von Selen (Selenium)
Fast 100 Jahre nach seiner Entdeckung wurde Selen erstmals in größerem Umfang industriell eingesetzt, um Glas zu entfärben. In den 1940er Jahren führten weitere Anwendungsgebiete wie Pigmentierung und so genannte „Rectifier“ (Gleichrichter zur Umwandlung von Wechsel- zu Gleichspannung) zu einer Reduzierung der Selenbestände. Ab 1959 wurden mithilfe von Selen Belichtungstrommeln für Fotokopierer hergestellt. Insgesamt drei „Meilensteine“ der industriellen Entwicklung, die ohne den Einsatz von Selen nicht möglich gewesen wären.
Eigenschaften Selen (Selenium)
Von seinen chemischen Merkmalen ist Selen dem Schwefel sehr ähnlich. Allerdings ist es weniger reaktiv, dafür unangenehmer im Geruch. Selen tritt meist in Begleitung sulfidischer Erze wie zum Beispiel Kupfer auf. Bei der Aufarbeitung des Erzes wird Selen aus den Anodenschlämmen abgetrennt. Eine der herausragenden Eigenschaften von Selen ist seine elektrische Leitfähigkeit. Jeder Organismus braucht Selen als Spurenelement. Behutsam dosiert ist Selen ungiftig – in höheren Dosen stark toxisch.